Nachhaltigkeit im Reha- und Gesundheitszentrum Impuls

Status

Laufend

Finanzierung

Eigenmittel

Laufzeit

Juli 2024 fortlaufend

Leitung

Dr. Andrea Reusch

Die ersten Ergebnisse aus dem Projekt „Nachhaltigkeit von der Vision zu Handlungsfeldern“ werden in einem kontinuierlichen Nachhaltigkeitsmanagement im Impuls Reha- und Gesundheitszentrum weiterbearbeitet.

Langfristige Ziele

Impuls will auf sozialer, ökologischer und ökonomischer Ebene nachhaltiger werden und dabei die 17 Nachhaltigkeitsziele (sustainability development goals, SDG) der Vereinten Nationen (United Nations, 2015) auf die Rehabilitation beziehen. Die Werte des Rehazentrums sollen zu einer Nachhaltigkeitskultur ausgebaut werden (Bolsinger, 2023). Im Rahmen einer Nachhaltigkeitsstrategie sollen entlang des Plan-Do-Check-Act-Zyklus aktuelle Handlungsfelder definiert und konkrete Maßnahmen etabliert und überprüft werden.

Hintergrund

Für das Management wird der klassische Plan-Do-Check-Act-Zyklus (PDCA-Zirkel) eingesetzt. Dieser ist ein bewährtes Modell für die kontinuierliche Verbesserung von Strukturen, Prozessen und Maßnahmen im Qualitätsmanagement. Er stellt im kontinuierlichen Prozess des Nachhaltigkeitsmanagements auch im Gesundheitswesen eine zielgerichtete Steuerung der Organisation hin zu einer nachhaltigen Entwicklung sicher (Fischer, 2024).

Um Reha-Einrichtungen langfristig nachhaltig auszurichten, muss der Betrieb und das rehabilitative Angebot regelmäßig analysiert werden. Dabei wird die aktuelle Ausgangssituation analysiert und mit der Nachhaltigkeitsvision abgeglichen. So können Probleme oder Verbesserungspotenziale identifiziert werden und ein konkretes Ziel definiert werden. Aus dem konkreten Ziel lassen sich die Maßnahmen ableiten, die der Zielerreichung dienen und in einem Plan dokumentiert werden. Wichtig ist hier auch die Beschreibung der dazu notwendigen organisatorischen, finanziellen und personellen Ressourcen.

Die geplanten Maßnahmen sollten zunächst im kleinen Maßstab oder als Pilotprojekt umgesetzt werden. Die Mitarbeitenden müssen eingebunden werden und die neuen Aufgaben und Verhaltensweisen mit entwickeln und entsprechend geschult werden. Festgelegt werden muss auch, welche Daten zur Umsetzung erfasst werden sollen.

In der Phase des Überprüfens wird festgestellt, ob die Maßnahmen erfolgreich waren und die definierten Ziele erreicht wurden. Abweichungsanalysen ergeben Hinweise auf Verbesserungsmöglichkeiten. Die Rückmeldungen der Mitarbeitenden weisen auf Förderfaktoren und Barrieren während der Umsetzung hin und, ob die Maßnahmen sinnvoll gewählt wurden.

Erfolgreiche Maßnahmen können dann in die Routineversorgung übernommen werden. Dazu werden Standards etabliert und so dokumentiert, dass diese auch in Einarbeitung von neuen Mitarbeitern einbezogen, jederzeit überprüft werden können und für andere Abteilungen transparent sind. Ein regelmäßiges Controlling prüft, ob die Einhaltung auch dauerhaft gelingt oder eine Maßnahme weiterentwickelt werden sollte. Ergibt die Evaluation, dass sich eine Lösung nicht bewährt, werden die Ursachen analysiert, der Plan angepasst und damit ein neuer Plan-Do-Check-Act-Zyklus gestartet.

Methoden

Seit 2024 wird bei Impuls das kontinuierliche Nachhaltigkeitsmanagement systematisch etabliert.

Im Sommersemester 2024 wurden in einem Pilotprojekt von Studierenden der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt zwei Fokusgruppen mit jeweils fünf teamleitenden Mitarbeitenden des Reha-Zentrums durchgeführt. Die Ergebnisse der Fokusgruppen wurden anschließend in zwei Treffen mit der Geschäftsführung diskutiert. Im Ergebnis konnten eine gemeinsamen Nachhaltigkeitsvision sowie erste Handlungsfeldern und Maßnahmen priorisiert werden.

Orientiert an den 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, SDG) und den priorisierten Zielen im Impuls wurde eine Systematik für die ersten Handlungsfelder etabliert und konkrete Maßnahmendefiniert.

Die klare Systematik der Handlungsfelder, definierten Ziele und ersten Maßnahmen ermöglicht es, die Transformationsprozesse schrittweise anzustoßen und zu überwachen.

Das Nachhaltigkeitsmanagement von Impuls begleitet diese Prozesse im Sinne des o. g. Plan-Do-Check-Act-Zyklus.  So werden regelmäßig für die Handlungsfelder konkrete Maßnahmen abgeleitet, terminiert und ggf. Kennzahlen definiert, sowie deren Auswirkungen quantifiziert. Die Mitarbeitenden werden weiterhin eingebunden, können Ideen einbringen und die Transformationen mitgestalten. Dazu werden die Mitarbeitenden regelmäßig fortgebildet, um nicht zuletzt auch den Rehabilitand:innen gegenüber die Zusammenhänge zwischen Nachhaltigkeit und Gesundheit zu verdeutlichen und die neue Wertekultur mit Leben zu füllen.

Der Ansatz des Nachhaltigkeitsmanagements ist in einer gemeinsamen Publikation in der Zeitschrift Psychosoziale und Medizinische Rehabilitation veröffentlicht (Becker & Reusch, PSMR-2025, erscheint in Kürze)